Von Politikverdrossenheit keine Spur

Gut vorbereitete Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 -12 stellen Politkern viele und auch unbequeme Fragen

Wie bereits in der Vergangenheit bekamen unsere Schüler auch vor der jetzigen Bundestagswahl die Chance politische Parteien und ihre Wahlprogramme nicht nur auf dem Papier kennenzulernen, sondern sich durch die Diskussion mit Parteivertretern mit den aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Intensiv hatten die Jugendlichen sich vorab im Unterricht mit den unterschiedlichen Aussagen der Parteien beschäftigt. Ganz wichtig findet Christina Kropp, Fachbereichsleiterin Politik, diese Auseinandersetzung, damit nicht jeder Parole Glauben geschenkt wird.

Geladen zur Wahlveranstaltung waren Vertreter all der Parteien, die eine reelle Chance haben die 5 %-Hürde zu knacken. Der Einladung der Schule folgten Elisabeth Motschmann (CDU), Ute Reimers-Bruns (SPD), Magnus Buhler (FDP), Sebastian Rave (Die Linke) und Frank Magnitz (AFD). Ein Vertreter der Grünen musste leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde (jeder Kandidat hatte nur 2 Minuten Zeit) vor dem großen Plenum ging es dann pro Jahrgang in unterschiedliche Räume. Dort musste sich jeder Kandidat einzeln dann ca. 20 Minuten den Fragen der Schüler stellen.

Und die waren durchaus kritisch. Gerade in Bezug auf die Flüchtlingspolitik, das bedingungslose Grundeinkommen oder der Wiedereinführung von Atomkraft. Dabei reagierten die Schüler durchaus sensibel darauf, ob ihre Fragen wirklich beantwortet wurden oder ob die Vertreter der Parteien nur generelle Aussagen des Wahlprogramms wiedergaben. Für Christina Kropp ist diese direkte Befragung der einzelnen Parteivertreter das Entscheidende, denn so die Lehrerin: „ Ich glaube es ist einfach von unschätzbarem Wert, wenn die Schüler mit den unterschiedlichsten Standpunkten konfrontiert werden und sich dann ihre eigene Meinung bilden können.“

Wie diese Meinung aussieht, wird in der nächsten Woche noch simuliert. Die FEBB beteiligt sich an dem bundesweiten Projekt Juniorwahl, eine Simulation, die sich kaum vom Original unterscheidet. Es gibt Wahlbenachrichtigungen, ein Wahllokal, Wahlkabinen, Stimmzettel  und eine Urne. Und wenn die Zehnt- bis Zwölftklässler ihre Kreuze gemacht haben, dann wird ausgezählt. Die Ergebnisse werden aber erst am 25. September verkündet. Das soll verhindern, dass sich die „richtigen Wähler“ von den Schülern beeinflussen lassen. Bundesweit sind fast eine Million Schüler dabei.