GOTT

Der Kurs Darstellendes Spiel der Q2 präsentierte in einer fantastischen Aufführung im ausverkauften Schnürschuh Theater eine Komödie von Woody Allen: ein perfektes und wildes Stück-im-Stück über das Theatermachen, die großen philosophischen Fragen der Menschheit und das absurde Leben. Mit viel Spaß am sinnvollen Unsinn, den das begeisterte Publikum mit reichlich Szenen-Applaus und dem – zu Beginn des Stückes geforderten – lauten Lachen honorierte.

Griechenland. Athen, 500 Jahre vor Christi Geburt. Der drittklassige Schriftsteller Hepatitis versucht, gemeinsam mit dem ebenso mittelmäßigen Schauspieler Diabetes einen Schluss für sein Stück zu finden, mit dem er endlich einmal den Athener Dramatiker-Wettbewerb gewinnen möchte. Darin wird der von Diabetes gespielte Sklave Phidipides vom Schicksal ausersehen, dem König eine Nachricht zu überbringen. Allerdings eine schlechte – was in der Antike die Tötung des Boten bedeutet. Als Lösung des Schluss-Problem präsentiert der Erfinder Trichinosis seinen Deus ex Machina, eine Maschine, die Zeus als Retter hervorzaubert.

Soweit die altgriechische Ebene von „GOTT“. Doch typisch Woody Allen: In einer Mischung aus metaphysischem Tiefsinn – dabei geht es vorrangig um die Frage, ob es einen Gott gibt – und Klamauk heben sich die Ebenen auf. Sowohl mehrere Theaterebenen, als auch diejenigen, die für Realität gehalten werden.

So rufen Hepatitis und Diabetes auf dem Höhepunkt ihrer unfruchtbaren Diskussion aus dem Zuschauerraum die Philosophin Doris Müller zu Hilfe und plötzlich finden sich alle Drei in einem Stück von Woody Allen wieder. Zudem behauptet ein Mann namens Lorenzo Miller, alle Menschen – ob im Zuschauerraum oder auf der Bühne – seien von ihm, dem Weltautor, geschaffene Figuren.

Personen aus anderen Theaterstücken, ein alles kommentierender griechischer Chor, eine erstochene junge Frau, der König und die Wache werden letztendlich Zeugen, wie die Theatermaschine im entscheidenden Moment versagt.