80 Jahre Frieden

Unterricht mit Außenwirkung: Gott sei Dank für 80 Jahre Frieden

Inhaltlich liegt das Kriegsende des zweiten Weltkriegs unterrichtlich im Fach Geschichte noch in weiterer Ferne und dennoch: Die 9b des Gymnasiums der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen (FEBB) entschied sich dazu, zum Gedenktag des 80-jährigen Friedens in Deutschland am 08. Mai 2025 Flagge, bzw. „Banner zu zeigen“. 

Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Wiebke Bauerschäfer machte sich die Klasse von 24 Schülerinnen und Schüler Gedanken und engagierte sich bei der Visualisierung und In-Szene-Setzung des Themas mit dem Friedensgebet von Franz von Asissi für die Öffentlichkeit im Ortsteil Habenhausen, Bremen. Es entstanden final dann zwei Banner, welche seit der Woche vom 08. Mai am Zaun der Weiterführenden Schule hängen und vorbeifahrende Menschen zum Thema Krieg und Frieden ein Denkanstoß sein sollen. Zu dem bekannten Gebet Assisis aus dem 12. Jahrhundert setzen die Schülerinnen und Schüler eigene Gedanken zu Krieg und Frieden in Beziehung.

Ausschlag für dieses Projekt gaben wiederholte Gespräche im Unterricht zur jüngsten europäischen Vergangenheit im Rahmen des Ukraine-Krieges. Weiter wurden auch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Zivilbevölkerung diskutiert. „Wir haben immer wieder die absolute Wichtigkeit von parlamentarischer Freiheit und der Gewaltenteilung betont.“, so Bauerschäfer. 2024 ging es auf Klassenfahrt nach Berlin. Unter anderem war die Klasse zu Besuch im Bundestag und auch zu Gast im jüdischen Museum. Weiter werden im Unterricht in den kommenden Wochen das Ermächtigungsgesetz von 1933 behandelt, welche für die Machtübernahme der Nationalsozialisten von wesentlicher Bedeutung war. Dies ist ein wichtiger Punkt, die Schülerinnen und Schüler verstehen müssen, dass ab dem Zeitpunkt die Demokratie verloren war. Und nicht nur das: Durch die ausgehebelte Demokratie war der Weg frei in die fürchterliche Diktatur der Nationalsozialisten frei, welche später einem der verheerendsten Kriege der Menschheitsgeschichte den Boden bereitete.

In den vergangenen Projekttagen u.a. die Synagoge Bremens, der Gedenkort U-Boot-Bunker Valentin sowie die Bremer Bürgerschaft („Im Bauch der Demokratie“, so Bauerschäfer..) Dafür wurden Fragen vorbereitet und eine teilweise emotionale Debatte mit den Abgeordneten aus 5 Parteien u.a. zu verschiedenen Themen geführt. Der Wert von parlamentarischer Demokratie wurde so den Schülerinnen und Schülern konkret deutlich und niederschwellig dargelegt. Bauerschäfer betont: „Wenn es sich ergibt, diskutieren wir gerne über das Drumherum, was den Schülerinnen und Schülern auf der Seele brennt, gesellschaftlich und politisch. Wir sind offen für neue Ideen und Diskussionen.“ Auf diese Weise wünschen wir den Menschen in unserem Land und Europa Denkanstöße zum Frieden. Wir sind der Ansicht: Wir alle können und sollten „Werkzeuge“ des Friedens sein; es fängt stets in einem selbst an. 

 Gott sei Dank für 80 Jahre Frieden.