Schulentwicklung

Schuleingangsstufe (SE) in unserer Grundschule

Seit den neunziger Jahren stellen wir ebenso wie die bundesweite Schulbegleitforschung fest, dass die Voraussetzungen, mit denen die Schülerinnen und Schüler in unsere Grundschule kommen, immer unterschiedlicher werden.

Einige Kinder…

  • … können schon lesen und schreiben, während bei anderen das phonologische Bewusstsein noch gar nicht erwacht ist.
  • … können sich bereits differenziert ausdrücken, während andere kaum verstehen, was die Lehrerin ihnen sagen will.
  • … sind hyperaktiv, andere eher verträumt.
  • … haben eine große Offenheit für Naturzusammenhänge, während andere nicht wissen, wo unsere Milch herkommt.
  • … können sich schon gut in eine Gruppe einordnen, während andere Probleme nur mit Gewalt zu lösen suchen.
  • … sind ängstlich und ziehen sich eher zurück, während andere sehr unruhig sind und nicht stillsitzen können.
  • … versenken sich am liebsten in eine Arbeit, während andere sich nur für kurze Zeit konzentrieren können.

Dies hat zur Folge, dass für Kinder der Übergang vom Kindergarten in die Schule immer schwieriger wird.

Bundesweit hat dies dazu geführt, dass seit 1997 in allen Bundesländern vermehrt jahrgangsübergreifende Lerngruppen in den Schulen eingerichtet werden.

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Teamarbeit im Kollegium der Grundschule

“Habt ihr die fliegenden Büchertaschen gesehen?” empfing eine ältere Lehrerin ihre Kolleginnen und Kollegen, die zur Pause ins Lehrerzimmer strömten. Ganz offensichtlich hatte die Lehrerin der Klasse, welche ihren Unterrichtsraum oberhalb der agierenden Kollegin nutzte, derartige disziplinarische Schwierigkeiten mit ihren Schülerinnen und Schülern, dass diese, statt im Unterricht mitzuarbeiten, ungehindert die Büchertaschen einiger Mitschüler aus dem Fenster hatten werfen können.

Die sich hämisch über die Schwäche einer jungen Kollegin freuende Lehrerin gehörte zum Kollegium der niedersächsischen Schule, an welcher ich in den siebziger Jahren mein Referendariat abzuleisten hatte. Dies Vorkommnis liegt dementsprechend schon annähernd vierzig Jahre zurück, ist mir aber nach wie vor als prägnantes abschreckendes Beispiel für ein Schulklima der Angst vor Fehlern, hervorgerufen durch die Häme und mangelnde Hilfsbereitschaft von Kolleginnen und Kollegen, in Erinnerung.

Damit aber Lehrerinnen und Lehrer bereit und in der Lage sind, Schule gemeinsam so weiterzuentwickeln, dass sie den gestiegenen Anforderungen unserer heutigen Gesellschaft genügen kann, benötigen sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der gegenseitigen Unterstützung, die es leicht macht, eigene Fehler und Defizite offen zu legen, um mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen daraus zu lernen.

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Lernstraßen – Lernstandserfassung – Lernentwicklungsberichte

Auch in diesem Jahr wurden wieder weit über hundert SchulanfängerInnen im Rahmen einer maßgeblich durch SchülerInnen und LehrerInnen gestalteten Feier in unseren beiden Grundschulabteilungen willkommen geheißen. Es ist für mich nach wie vor eine besondere Freude, die vielen erwartungsfrohen Gesichter von Kindern vor mir zu sehen, welche sich riesig auf die Schule freuen. Um diese freudige Erwartung der SchulanfängerInnen so lange wie möglich zu erhalten, indem sie viel Erfolg beim Lernen haben können, welcher nach Aussage des amerikanischen Pädagogen Benjamin Bloom die wichtigste Voraussetzung einer guten Lernmotivation ist, fassen wir seit dem Schuljahr 2007/08 die ersten beiden Schulbesuchsjahre in den jahrgangsgemischten Lerngruppen unserer Schuleingangsstufe zusammen. Hier erarbeiten die Lernenden in den Kernfächern anhand von Lernplänen individuell einen festgelegten Katalog an Kompetenzen, welcher sich an den bundesweit gültigen Standards orientiert. Die hierfür erforderlichen Broschüren, Arbeitsblätter, Anschauungsmaterialien, Lernspiele usw. finden sie in den „Lernstraßen/Lernhäusern“ (Regale in den Klassenräumen). Anhand von Beobachtungen, Arbeitsergebnissen und Tests erhalten die LehrerInnen einen Überblick darüber, welche Kinder die jeweils erarbeitete Kompetenz bereits beherrschen und sich der nächsten zuwenden können oder herausfordernderes Material zum Ausbau der Kompetenz auf höherem Niveau erhalten. Aus diesem Grunde wird also kein Kind über- oder unterfordert.

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